Im Mai reisten wir für drei Tag in den Jura, um dort ein Maultier - Trekking zu erleben. Nach einer langen Zugfahrt angekommen, erwarteten uns bereits am Bahnhof die Tiere und ihre fachkundigen Begleiter. Nach einer Einführung ins Führen und Reiten der Maultiere starteten wir die Wanderung quer über saftiggrüne Juraweiden, durch lichte Wälder und vorbei an stattlichen Häusern und Weilern sowie dem einen oder andern mächtigen Windgenerator. Trotz wiederholtem Regen war die Stimmung äusserst fröhlich und der Umgang mit den geduldigen und liebenswürdigen Tieren sehr herzlich. Gegen Abend erreichten wir jenen Bauernhof, der uns als Nachlager und Basisstation für die nächsten beiden Tage dienen würde.
Herzlich empfangen und mit einem köstlichen Abendessen verwöhnt wurden wir von den Gastgebern auf dem Hof. Nach einem fröhlichen Spielabend krochen nach dem Eindunkeln alle müde in die Schlafsäcke und sehr bald schon wurde es still auf dem Tenn des uralten Jurahauses, welches als Nachlager diente.
2. Tag
Der zweite Tag zeigte sich neblig und grau, so blieben wir noch eine Weile im Haus, spielten nach dem Frühstück gemeinsam Spiele, schrieben Tagebuch und liessen die Schuhe noch eine Weile vor dem Feuer im Ofen trocknen. Dann wurden die Tiere gestriegelt und die Sättel befestigt und los ging's. Die Tagesetappe führte auf den Mont Soleil, vorbei an vielen Pferdekoppeln und wiederum an manch schönem Jura - Bauernhaus. Die Kinder waren nun schon bestens mit den Tieren vertraut und vermochten sie ohne Probleme zu führen und zu reiten. Nur noch selten musste unterwegs ein Maultier vom Fressen abgehalten werden, was die grösste Schwierigkeit im Umgang mit den Tieren bedeutete. Längst waren die Tiere und Kinder Freunde geworden und es war herrlich zu sehen, wie liebenswürdig sich die Kinder um die Tiere kümmerten. Nach einer etwas kürzeren Tour als am Vortag blieb noch Zeit für ein Versteckspiel im Wald und für ein längeres Abendprogramm.
3. Tag
Der letzte Trekkingtag führte in die Schlucht von La Ferrière, vorbei an einem eindrücklichen Pferde-, Esel- und Maultier - Altersheim, bei dem wir zum Picknicken grad eine Zeit verweilten. Unterwegs galt es eine Pferdekoppel mit vielen wild herumtragenden Pferden zu queren und dies, ohne unsere Maultiere allzu sehr ablenken zu lassen, so sehr sie auch an ihren Artgenossen interessiert waren. Dies war eine spannende Herausforderung, bei der Gross und Klein mithelfen mussten, waren doch die Pferde sehr "aufdringlich". Dank der umsichtigen Vorbereitung der Trekking- Leiterin konnte diese Aufgabe jedoch gut gemeistert werden und bald stieg der Weg steil ab zur Schlucht. Gerne wäre man dort noch für eine Rast verweilt, doch die Zeit drängte, denn die letzte Zugverbindung nach Guttannen bedingte, dass wir um 14.30 Uhr am Bahnhof von La Ferrière abreisen mussten. Dies schafften wir nach einem Effort beim Anstieg und reisten glücklich und mit vielen schönen Erinnerungen zurück ins Haslital.