Im Sommer 2010 startete die 5./6. Klasse der Schule Guttannen in Zusammenarbeit mit der pädagogischen Hochschule Bern ein Pilotprojekt im Bereich von 1:1- computing. Jedem Kind steht im Unterricht und für die Aufgabenbearbeitung zu Hause ein Netbook zur freien Verfügung. Im Laufe des Schuljahres 2012/13 werden die Netbooks zunehmend durch Tablets ersetzt.
Regelmässige aktualisierte Informationen zum Verlauf des Pilotprojektes werden auf unserem Projekt- Blog veröffentlicht und können dort auch abonniert werden:
Nachdem an den Weiterbildungen der PH Bern und in der Fachliteratur schon seit langem prognostiziert wird, dass 1:1- Computing wohl die ICT- Zukunft der Schulen bedeuten würde, hat es uns interessiert, in diesem Bereich einen Pilotversuch zu starten. Als erste Klasse im Kanton wurden die Guttanner 5. und 6. KlässlerInnen in der Folge mit Netbooks ausgerüstet. Dies ein Jahr nach dem Testversuch einer Pilotklasse in Goldau (SZ), in welcher alle SchülerInnen mit einem iPhone ausgestattet wurden, welches sowohl in der Schule als auch zu Hause uneingeschränkt genutzt werden kann.
Für das Guttanner Netbook - Projekt bestehen folgende Voraussetzungen:
Voraussetzungen organisatorischer und technischer Art
* Wissenschaftliche Begleitung sowie regelmässiger Erfahrungs- und Wissensaustausch mit den Fachleuten des Zentrums für Bildungsinformatik (heute Institut für Medienbildung) der PH Bern unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Hartmann (bis Ende 2012):
* Jeder Schülerin/ jedem Schüler steht im Unterricht und für Hausarbeiten ein Netbook zur Verfügung.
* Im Klassenzimmer verfügt jede Schülerin/ jeder Schüler via WLAN über eine Breitband - Internetverbindung.
* Die SchülerInnen können für die Arbeit im Unterricht in Absprache mit den Eltern auch ihr privates Net- oder Notebook nutzen und erhalten von der Lehrkraft als "Gegenleistung" technischen Support.
* Die SchülerInnen unterzeichen gemeinsam mit den Eltern eine Nutzungsvereinbarung für die Verwendung der Net- und Notebooks im Unterricht. Diese Vereinbarung enthält Verhaltens- und Sicherheitsregeln. Werden die Regeln der Vereinbarung nicht eingehalten (z.B. Nutzung des Internets für andere als im Unterricht vorgegebene Zwecke), darf das Netbook eine Woche lang nicht mehr genutzt werden.
* Die Netbooks werden den SchülerInnen von der Schule kostenlos zur Verfügung gestellt, können von den Eltern aber auch zum Selbstkosenpreis von CHF 230.- (Occasionsgeräte) gekauft werden.
* Während der Wochenenden und Ferien verbleiben die (schulischen) Netbooks zwecks Updates etc. in der Schule. Diese Regelung wurde in Rücksprache mit den Eltern getroffen und soll diese auch etwas vor zu starker Kontrollaufgabe entlasten.
* Alle Net- und Notebooks verfügen über die selbe Nutzeroberfläche (private Geräte ev. mit anderem Betriebssystem) und enthalten identische Lern- und Opensourcesoftware.
* Hardware: HP 2133 - Netbooks. Gründe für die Wahl der Geräte: Solide Bauweise, Tastatur mit Grösse von 92% eines Notebooks, qualitativ gutes Netbook, gutes soziales Engagement des Herstellers gegenüber der Konkurrenz gemäss einer Untersuchung der Schweizer Hilfswerke (http://www.fair-computer.ch/cms/index.php?id=648&L=1).
Ziele des Pilotprojektes
* Unterrichtstauglichkeit des Mediums Netbooks prüfen.
* Erhöhung der Medienkompetenz der Mittelstufen - SchülerInnen. Einhalten von Regeln in Bezug auf die Mediennutzung, insbesondere das Internet.
* Einsatz eines möglichst hohen Anteils an open source- Software oder kostenlosen Lernplattformen, die später von den Kindern und Jugendlichen auch privat kostenfrei weiter genutzt werden kann (Chancengleichheit).
* Unterrichtsszenarien mit dem Netbook in verschiedenen Fächern erarbeiten, umsetzen und evaluieren.
* Teamarbeit trotz oder gerade wegen des Einsatzes der Netbooks fördern und keine totale Individualisierung anstreben. Partner- und Gruppenarbeiten mit dem Medium gezielt einsetzen.
* Anderen Schulen klar signalisieren: Eine Schule mit vielen Computern ist keine bessere Schule! Wir führen ein Pilotprojekt durch und haben nicht den Anspruch, etwas besser zu machen, sondern wollen erforschen, welches die Möglichkeiten und ebenso Grenzen des Mediums Netbook sind. Unser Projekt soll auf andere Schulen keinen Druck ausüben oder Ängste schüren.
* Den Anteil an kreativem, gestalterischem und bewegtem Unterricht nicht auf Kosten von mehr Computerarbeit reduzieren.