Nachfolgender Artikel wurde der Jungfrau Zeitung vom 6. November 2016 entnommen.
Hoffnung gepflanzt
Die Schule in Guttannen empfing einen ganz besonderen Gast. Seit zehn Jahren reist der Iraner Mohammad Tajeran mit seinem Velo durch die Welt und spricht mit Kindern über die Wichtigkeit der Bäume.
von Zora Herren (Text und die meisten Fotos)
von Zora Herren (Text und die meisten Fotos)
Die zwölf Schülerinnen und Schüler der ersten bis sechsten Klasse sitzen im Kreis und lauschen gebannt den Geschichten des 40-jährigen Weltenbummlers Mohammad Tajeran. «Eines morgens, als ich mein Zelt aufmachte, wisst ihr, was ich da sah?» Fragt er in die Runde. «Tiere?» Meint ein Mädchen. «Genau, ein sehr grosses Tier.» Die Kinder begannen zu raten was es sein könnte, ein Bär, eine Giraffe, ein Elefant... – «nein, grösser», antwortet Tajeran nach jedem genannten Tier und mit jedem Mal scheinen auch die Augen der Kinder grösser zu werden. Eine Pause entsteht, bis schliesslich eines das Rätsel löst: «einen Wal?» Mohammad Tajeran zeigt ein Foto mit dem Platz, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte und übernachtete. Anschliessend den Wal, der ihn damals so beeindruckte.
Aufmerksam lauschten die Schüler den Geschichten Tajerans.
Sinnesfragen über sein Leben und die Natur bewogen Mohammad Tajeran vor zehn Jahren, seine Firma in seinem Heimatstaat Iran zu verkaufen. Mit einem einfachen Velo, bepackt mit dem Nötigsten, begann er seine Reise durch die Welt. Er besucht Schulen und vermittelt den Kindern, dass ihr Leben vom Leben der Bäume abhängt. Symbolisch, um die Gedanken zu bestärken, wird abschliessend gemeinsam ein Baum gepflanzt.
Die weite Welt in Guttannen
Die Kinder aus Guttannen mussten lachen, als Mohammad Tajeran die Länder aufzählte, die er bereist hatte, denn er redete zunehmend schneller: «Pakistan, Indien, Thailand, Indonesien, Australien, Vietnam, Nepal, Kambodscha, Norwegen, Holland, Polen, Österreich, Griechenland, Italien, Andorra, Portugal...», bis er schliesslich meinte «und noch viele mehr».
Er zeigt den Kindern Fotos von Schulklassen in anderen Ländern, von einer ärmlichen Küche einer Familie in Kambodscha. Er erklärt, dass es in Pakistan viele Pferde gibt, und fragt, wer schon einmal Pferdemilch getrunken habe. Es folgt ein Foto mit bemalten Elefanten aus Indien, einem alten zierlichen Mann mit sehr langen Haaren und zwei, die ein ganzes Schwein über dem Feuer braten. Immer wieder sieht man auch das beladene Velo und das Zelt. «Hier, das ist mein Büro», erläutert der Reisende, den man in seinem Zelt mit dem Laptop auf dem Schoss sieht. «Hier ist meine Küche», er zeigt auf die Pfanne zu seiner Rechten, weiter erkennt man seinen Schlafsack, und dies sei sein Schlafzimmer, meint der humorvolle Iraner lachend. Fasziniert folgen die Kinder seinen Geschichten, fragen nach und sind beeindruckt von all den Bildern aus der weiten Welt. «Wisst ihr, wo ich da bin?» Mohammad Tajeran schaut die Kinder erwartungsvoll an. «Am Nordpol», meint eine Schülerin zum Schneebild. «In Grindelwald», verrät der Iraner.
Die weite Welt in Guttannen
Die Kinder aus Guttannen mussten lachen, als Mohammad Tajeran die Länder aufzählte, die er bereist hatte, denn er redete zunehmend schneller: «Pakistan, Indien, Thailand, Indonesien, Australien, Vietnam, Nepal, Kambodscha, Norwegen, Holland, Polen, Österreich, Griechenland, Italien, Andorra, Portugal...», bis er schliesslich meinte «und noch viele mehr».
Er zeigt den Kindern Fotos von Schulklassen in anderen Ländern, von einer ärmlichen Küche einer Familie in Kambodscha. Er erklärt, dass es in Pakistan viele Pferde gibt, und fragt, wer schon einmal Pferdemilch getrunken habe. Es folgt ein Foto mit bemalten Elefanten aus Indien, einem alten zierlichen Mann mit sehr langen Haaren und zwei, die ein ganzes Schwein über dem Feuer braten. Immer wieder sieht man auch das beladene Velo und das Zelt. «Hier, das ist mein Büro», erläutert der Reisende, den man in seinem Zelt mit dem Laptop auf dem Schoss sieht. «Hier ist meine Küche», er zeigt auf die Pfanne zu seiner Rechten, weiter erkennt man seinen Schlafsack, und dies sei sein Schlafzimmer, meint der humorvolle Iraner lachend. Fasziniert folgen die Kinder seinen Geschichten, fragen nach und sind beeindruckt von all den Bildern aus der weiten Welt. «Wisst ihr, wo ich da bin?» Mohammad Tajeran schaut die Kinder erwartungsvoll an. «Am Nordpol», meint eine Schülerin zum Schneebild. «In Grindelwald», verrät der Iraner.
Ein Haselnussbaum, wann wohl die ersten Nüsse geerntet werden können?
Die einzigartige Mission
Gedanklich wieder in der Schweiz, im Schulzimmer in Guttannen beginnt Mohammad Tajeran ein Gespräch über die Bäume und deren Bedeutung für die Menschen und Tiere. Die Kinder erfahren, dass der älteste Baum in Schweden entdeckt wurde und dass dieser 9500 Jahre alt ist. Nebst Sachwissen vermittelt Tajeran seine Philosophie, dass Bäume pflanzen Hoffnung gebe. Die Kinder hätten wohl noch lange zuhören können, doch nun ging es mit dem kleinen Nussbaum auf den Schulhausplatz. Als das Bäumchen gepflanzt war, beantwortete der Lebenskünstler noch diese und jene Frage.
Der zwölfjährige Fabian Leuthold ist beeindruckt, dass der Iraner ohne Geld überleben kann: «wirklich ohne nichts, das finde ich sehr spannend und auch sein nächstes Projekt, dass er 1000 Kilometer fahren möchte, ohne zu schlafen.» Mohammad Tajeran setzt sich dieses Ziel, um finanzielle Mittel zu beschaffen für ein Schulprojekt im Iran. Die neunjährige Solen von Weissenfluh berührte, dass Tajeran mit schwerkranken Kindern einen Baum pflanzte. «Er sagte, dass es einem Hoffnung gibt und dass diese Kinder vielleicht ein paar Tage länger leben können.» Der neunjährige Sämi von Bergen fand die Fotos sehr interessant, aber eigentlich sei alles sehr schön gewesen. «Ich habe noch nie einen Menschen, der so einzigartig lebt, kennengelernt.» Mohammad Tajeran zieht weiter, die Eindrücke und der Baum werden in Guttannen bleiben und wachsen.
http://www.weneedtrees.com/
Gedanklich wieder in der Schweiz, im Schulzimmer in Guttannen beginnt Mohammad Tajeran ein Gespräch über die Bäume und deren Bedeutung für die Menschen und Tiere. Die Kinder erfahren, dass der älteste Baum in Schweden entdeckt wurde und dass dieser 9500 Jahre alt ist. Nebst Sachwissen vermittelt Tajeran seine Philosophie, dass Bäume pflanzen Hoffnung gebe. Die Kinder hätten wohl noch lange zuhören können, doch nun ging es mit dem kleinen Nussbaum auf den Schulhausplatz. Als das Bäumchen gepflanzt war, beantwortete der Lebenskünstler noch diese und jene Frage.
Der zwölfjährige Fabian Leuthold ist beeindruckt, dass der Iraner ohne Geld überleben kann: «wirklich ohne nichts, das finde ich sehr spannend und auch sein nächstes Projekt, dass er 1000 Kilometer fahren möchte, ohne zu schlafen.» Mohammad Tajeran setzt sich dieses Ziel, um finanzielle Mittel zu beschaffen für ein Schulprojekt im Iran. Die neunjährige Solen von Weissenfluh berührte, dass Tajeran mit schwerkranken Kindern einen Baum pflanzte. «Er sagte, dass es einem Hoffnung gibt und dass diese Kinder vielleicht ein paar Tage länger leben können.» Der neunjährige Sämi von Bergen fand die Fotos sehr interessant, aber eigentlich sei alles sehr schön gewesen. «Ich habe noch nie einen Menschen, der so einzigartig lebt, kennengelernt.» Mohammad Tajeran zieht weiter, die Eindrücke und der Baum werden in Guttannen bleiben und wachsen.
http://www.weneedtrees.com/
Mohammad Tajeran beeindruckte nicht nur mit seinen Geschichten sondern auch mit seiner Person.